KNUT, du warst ein richtiger Kämpfer… doch am Ende mussten wir dich schweren Herzens gehen lassen. Wir werden dich nie vergessen! Deine liebe Pflegemama Kathrin, die sich bis zum Schluss so liebevoll und aufopfernd um dich gekümmert hat, möchte noch einmal deine Geschichte erzählen.
“Knut kam am 18.11 .22 zu ins Tierheim, er wurde gefunden, nachdem er schon eine ganze Weile draußen rumirrte - er suchte wohl nach seinem Frauchen und Herrchen, leider erfolglos. Knut war ein ganz besonderer Kater, das haben wir schnell gemerkt. Er war taub und hatte ein sehr lautes Organ, zudem ein stolzes Alter. Ich habe mich sofort in ihn verliebt und ihn ab da nicht mehr aus den Augen gelassen. Nachdem er sich im Tierheim gut eingelebt hat, bekam er einen ganz üblen Schnupfen, er hörte auf zu fressen und zu trinken… jedem war klar, wenn er jetzt nicht intensiv betreut wird, wird er die Nacht nicht mehr schaffen .
Spät abends bekam ich einen Anruf von einer ganz lieben Kollegin vom Tierheim, ob ich Knut zur Pflege aufnehmen kann, da sein Zustand mittlerweile sehr schlecht war. Ich zögerte nicht und fuhr ins Tierheim, um Knut abzuholen. Zuhause dann machte ich mir große Sorgen und hatte Angst, er schafft die Nacht nicht… also habe ich mein Nachtlager direkt neben Knut aufgeschlagen und ihn alle 2 Stunden mit Flüssigkeit versorgt. Es war eine sehr anstrengende Nacht für uns beide, aber es hat sich gelohnt: Sein Zustand verbesserte sich zwar langsam, aber stetig .
Knuts und meine Bindung wurde immer intensiver, es war so schön, Knuti zu helfen . Knut war soweit wieder fit, dass er zurück ins Tierheim ziehen konnte - dort war ich sehr oft bei ihm, er liebte es, auf mir zu liegen und zu kuscheln. Es kam der Tag, als Knut ausziehen durfte - es hatte sich eine neue Familie gefunden. Das Abschiednehmen war nicht einfach, aber ich freute mich, dass er ein neues Zuhause bekommt.
Wer glaubt an Schicksal ???? Ich mittlerweile schon! Es sollte wohl so sein: Knut wurde nach 2 Tagen wieder zurückgebracht. Was ich über Knut noch nicht erwähnt habe, er war taub und hatte die Angewohnheit, sehr laut zu miauen, fast zu schreien, was seine Vermittlung nicht ganz so einfach gestaltete .
Nach dem Knut wieder zurück ins Tierheim kam, war für mich und die anderen Mitarbeiter des Tierheimes klar, das ist mein Kater und er darf seinen Ruhestand /Rente bei mir verbringen . Ja, mein Knut hat einiges durch, aber das war noch nicht alles: Kaum bei mir angekommen, bekamen wir die Diagnose FIP und wieder haben Knut und ich gemeinsam beschlossen, gegen die Krankheit anzukämpfen, denn FIP ist heilbar!!!!!
Es gibt ein Medikament, was leider nicht günstig ist, aber wir beschlossen, Knut zu helfen und überlegten gemeinsam, wie wir uns seine Therapie leisten können. Wir starteten eine Spendenaufruf für Knut. Dank unserer tollen Helfer konnten wir Knut die Therapie ermöglichen! Auf diesen Wege möchten wir jedem danken, der uns unterstützt hat bzw. unterstützt!! Vielen Dank vom gesamten Team!
Es gab von nun an eine Tablette für Knut, die er liebend gerne zusammen mit einem Schmecki genommen hat. 84 Tage später haben wir grünes Licht bekommen, Knut braucht keine Medikamente mehr und wir können in die Wartezeit gehen und uns bald als FIP-Winner bezeichnen. Dieser Moment war so schön und Knut war in einem super Zustand! Er spielte zuhause mit meinen 4 weiteren Katzen, kam täglich zum Kuscheln und er hatte einen sehr großen Hunger, nichts war vor Knut sicher! Wenn der Napf mal leer war, stellte er sich davor und fing ganz laut an zu schreien, er wusste genau, wie er das bekam, was er wollte .
Knut ging es super, er ist und bleibt ein Kämpfer. Ich glaube, KNUT war mehr als dankbar bei mir sein zu dürfen, unsere Bindung zueinander war was ganz besonderes. Kaum war ich von der Arbeit zuhause, wurde ich von ihm belagert. Ach, Knut, ich vermisse dich so sehr .
Letzte Woche dann merkte ich sofort, irgendwas stimmt mit ihm nicht. Er war so ruhig geworden, normal schrie bzw. miaute er jede Nacht um dieselbe Zeit sehr laut und suchte mich - ich entschloss, mit ihm zum Tierarzt zu fahren. Knut hatte ziemlich abgebaut, er bekam was für sein Immunsystem und etwas gegen Schnupfen . Und wieder haben wir gesagt wir kämpfen zusammen ! 2 Tage später baute er noch mehr ab, er wollte nicht fressen und schlief den ganzen Tag. Ich merkte genau, er möchte nicht mehr kämpfen, was auch ok ist, denn Knut war geschätzt zwischen 15-18 Jahren.
Sonntagabend am 16.07.2023 fuhr ich mit ihm in die Tierklinik mit einem unguten Gefühl und Knut war auch an diesem Abend sehr anhänglich. Angekommen in der Tierklinik, setzten wir uns ins Wartezimmer , er wollte unbedingt aus seiner Box raus, also nahm ich ihn auf meinem Arm, wo er ganz ruhig bei mir lag und meine Nähe sehr genossen hat. Ja, dann kamen wir dran und die liebe Tierärztin untersuchte ihn kurz und ich sagte zu ihr, ich möchte nicht, dass er leidet… Wir beschlossen gemeinsam im Sinne des Tieres. Mein Gefühl war an diesen Tag wieder mal richtig, ich werde Knut über die Regenbogenbrücke gehen lassen…
Er schlief am 16.07.2023 um 20:23 Uhr ganz friedlich in meinen Armen ein .
Ruhe in Frieden, mein Knut, du bist und bleibst immer in meinem Herzen!”