“Wer hat die Sonne ausgeschaltet?” oder “Es kann ja regnen, aber kann es auch mal wieder aufhören?” sind Sätze, die man in den letzten Tagen wahrscheinlich häufiger gehört hat. Doch wenn dann auch noch Gewitter dazukommen, es überall blitzt und donnert, verursacht das bei uns Menschen vielleicht ein mulmiges Gefühl - für unsere Tiere bedeutet das oft jedoch puren Stress.
Tieren wird häufig der “sechste Sinn” nachgesagt, der ihnen hilft, Gewitter oder andere Naturphänomene früher zu spüren. Einen wissenschaftlichen Beweis für einen derartigen Sinn gibt es allerdings nicht. Tiere brauchen einen solchen Sinn auch gar nicht – die Sinne, die sie haben, reichen vollkommen aus, um ein Gewitter frühzeitig zu erkennen. Und zwar viel früher als wir das tun, denn ihre Sinne sind dafür viel geschärfter: Zum einen können sie mit ihren gespitzten Ohren viel früher als wir den Donner hören, wenn das Gewitter noch weiter weg ist. Zum anderen geht man auch davon aus, dass sie ein herannahendes Gewitter förmlich fühlen können, weil sich der Druck der Luft ändert. Es gibt sogar Theorien, dass Hunde und Katzen Unwetter auch riechen können – und zwar nicht nur den Regen, sondern eben auch die Blitze, die für ihre feinen Nasen einen metallischen Geruch in der Luft hinterlassen. Kein Wunder also, dass unsere Tiere oftmals schon unruhig werden oder sich komisch verhalten, wenn wir noch gar nichts von dem bevorstehenden Gewitter ahnen…
Doch was tun, wenn der pelzige Liebling plötzlich anfängt zu zittern wie Espenlaub oder sich in die hinterste Ecke verkriecht? Viele Herrchen und Frauchen glauben, sie helfen ihrem Vierbeiner, wenn sie ihn mehr als sonst streicheln oder ihm besonders gut zureden. Das ist leider ganz und gar nicht so: Das Tier merkt erst recht, dass etwas nicht stimmt und seine Angst wird womöglich noch verstärkt. Wenn es draußen blitzt und donnert, solltest du dich also einfach wie immer verhalten. Dein Haustier hat im wahrsten Sinne des Wortes einen guten Riecher und spürt, ob du selbst nervös bist. Geh also mit gutem Beispiel voran und verhalte dich möglichst ruhig und gelassen. Das wird sich ganz bestimmt auch auf deinen Vierbeiner übertragen! Und bitte: Lass ihn in dieser Situation nicht alleine.
Um es dem Angsthasen etwas leichter zu machen, kannst du natürlich trotzdem etwas tun: Schließe Türen, Fenster und Rollläden. Dann bekommt dein Haustier von dem Gewitter nicht ganz so viel mit. Auch wenn es komisch klingt: Aber auch den Fernseher oder das Radio anzuschalten, kann helfen, dein Tier vor dem Unwetter etwas abzuschirmen. Ablenkung ist nicht nur ein gutes Mittel für uns Menschen, sondern auch für dein Haustier: Spiele und kuschle mit deinem Liebling oder gönne ihm ein paar Leckerlis. Ein schöner Kauknochen dient nicht nur zur Beschäftigung, er kann deinem Hund auch helfen, sich zu entspannen. Alles, was euch Spaß macht, wird deinem Tier die Situation erleichtern!
Oft flüchten gerade Katzen vor Angst unter das Sofa oder Bett. Das dürfen sie auch! Lass deine Fellnase einfach dort Ruhe finden, wo sie sich sicher fühlt. Hundebesitzer sollten ihre Spaziergänge idealerweise vor oder nach einem Gewitter planen - falls das irgendwie möglich ist.
Und dann bleibt nur eins: Abwarten und hoffen, dass das Gewitter möglichst schnell vorbeizieht und sich freuen, wenn endlich die Sonne wieder scheint… :)