Meine Katze ist ein Freigänger - was muss ich beachten?

Deine Katze führt ein richtiges Vagabundenleben und liebt es, Streifzüge durch die Nachbarschaft zu unternehmen und die Gemarkung im Ort abzulaufen? Toll, dass du deiner Katze die Freiheit gönnst, als Freigänger die Welt zu erkunden!

Es gibt dabei ein paar Punkte, die du beachten kannst, um sicherzustellen, dass sie auch wieder heil nach Hause kommt:

1. Sicherheit durch Kennzeichnung und Registrierung

  • Chippen: Ein Mikrochip hilft, deine Katze identifizieren zu können, falls sie aus irgendwelchen Gründen doch mal abhanden kommt. Du kannst den Chip bei deinem Tierarzt einsetzen lassen und deine Katze dann bei einer Haustierdatenbank (z. B. TASSO) registrieren. Beachte: Nur, wenn die Katze im Anschluss an das Chippen registriert wird, kann man dich im Notfall auch ausfindig machen!
  • Katzenhalsband mit Adresse und Telefonnummer oder GPS-Tracker: Wenn deine Katze ein Halsband zulässt, wähle ein Modell mit einem Sicherheitsverschluss, um Strangulationsgefahr zu vermeiden. Erfahrungsgemäß halten davon die meisten Katzen aber recht wenig.

2. Schutz vor Krankheiten

  • Regelmäßige Impfungen: Freigängerkatzen sind verschiedenen Viren und Bakterien ausgesetzt, die sie sich durch Kontakt mit anderen Tieren einfangen können. Wichtig sind daher unbedingt Impfungen gegen Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut.
  • Parasitenschutz: Verwende regelmäßig Mittel gegen Zecken, Flöhe und Würmer. Vor allem in den wärmeren Monaten sind Parasiten bei Katzen häufiger ein Problem.

3. Kastration

  • Unkontrollierte Vermehrung vermeiden: Unkontrollierter Nachwuchs von Freigängern führt zu einer unüberschaubaren Katzenpopulation von Straßenkatzen. Die Kastration verhindert bei Katern darüber hinaus den Drang, große Strecken zurückzulegen und Auseinandersetzungen mit anderen Katzen, vor allem mit Geschlechtsgenossen, zu suchen. Bei weiblichen Katzen schützt die Kastration bekannterweise vor unerwünschten Überraschungen in Form von Kitten-Nachwuchs.

4. Gefahren in der Umgebung minimieren

  • Verkehrssicherheit: Katzen erkunden oft ein weites Gebiet und setzen sich dabei auch Straßenverkehr aus - natürlich, ohne dabei auf den Verkehr zu achten. Man kann leider nur begrenzt etwas dagegen tun, aber wenn möglich, achte darauf, ob es besonders gefährliche Straßen in der Umgebung gibt und beobachte, wo sich deine Katze häufig aufhält.
  • Garten katzensicher machen: Wenn du einen Garten hast, der sich sichern lässt, kannst du über Katzenschutznetze oder spezielle Zäune nachdenken. Diese lassen die Katze zwar frei herumlaufen, halten sie aber von besonders gefährlichen Gebieten, wie z. B. belebten Straßen, fern. (Allerdings liegt die Vermutung nah, dass sie am Ende wahrscheinlich trotzdem Wege und Mittel finden wird, ihren Spaziergang wie geplant fortzusetzen… ;)
  • Giftige Pflanzen und Substanzen vermeiden: Einige Pflanzen, wie Lilien, Osterglocken oder beispielsweise auch der Buchsbaum sind hochgiftig für Katzen. Auch Reinigungsmittel und andere giftige Substanzen, wie z. B. Schädlingsmittel oder Feueranzünder sollten, sofern es eben irgendwie geht, nicht in ihrem Revier herumliegen. Viele Katzen trinken beispielsweise auch gerne abgestandenes Wasser aus Gießkannen. Da Düngemittel jedoch ebenfalls giftig ist, darf mit solchen Mitteln versetztes Gießwasser niemals offen stehen gelassen werden!
  • Regentonnen und Pools abdecken: Katzen, aber auch andere Tiere wie Vögel, Igel oder Eichhörnchen können in Wasserbehälter fallen und ertrinken, wenn sie an den glatten Wänden nicht wieder herausklettern können. Das Gleiche gilt für Swimmingpools mit hohem Beckenrand. Hier sollte zusätzlich zur Poolabdeckung ein Holzbrett oder eine andere Ausstiegshilfe am Rand angebracht werden, über die sich Tiere notfalls retten können. Auch Gartenteiche können zur Lebensgefahr werden, wenn die Katze keine Chance hat, wieder ans rettende Ufer zu gelangen.

5. Regelmäßiger Gesundheitscheck

  • Tierarztbesuche: Neben den Impfungen und Parasitenbehandlungen ist es ratsam, deine Katze regelmäßig auf äußere Verletzungen oder Veränderungen zu überprüfen: Freigänger sind hin und wieder in Kämpfe verwickelt und Verletzungen können leicht übersehen werden.

6. Anpassung an Tag- und Nachtzeiten

  • Nachts reinholen: Manche Katzenbesitzer entscheiden sich, ihre Katzen nachts reinzuholen, da sie in der Dunkelheit vermehrt Gefahren ausgesetzt sind. Das klingt in der Theorie gut, hängt letztlich allerdings von dir und den Vorlieben deiner Katze ab: Bei manch einer kommt der Entdeckergeist nachts ja erst so richtig in Fahrt, sodass sie sich dann wahrscheinlich nur schwer überzeugen lässt, das kuschelige Körbchen dem nächtlichen Streifzug vorzuziehen.
  • Routine schaffen: Katzen sind Gewohnheitstiere. Wenn du feste Zeiten für das Füttern und Reinholen festlegst, ist es wahrscheinlicher, dass sie sich an diese Routine gewöhnen und du ihren Tagesablauf besser steuern kannst.

7. Zusätzliche Futter- und Wasserversorgung

  • Ausreichend Wasser und Futter: Ein Freigänger verbraucht durch die ausgiebigen Wanderungen mehr Energie als eine reine Hauskatze. Daher solltest du sicherstellen, dass sie immer Zugang zu frischem Wasser und Futter hat, sobald sie nach Hause kommt.

8. Kommunikation mit Nachbarn

  • Da Freigängerkatzen oft weite Strecken zurücklegen, ist es hilfreich, deine Nachbarn zu informieren, dass deine Katze zu der Gattung der Streuner gehört. Das kann Missverständnisse vermeiden und in Notfällen wissen sie, dass deine Katze zu dir gehört.

Wir wünschen deiner Katze viele spannende Abenteuer und hoffen vor allem, dass sie auch immer wieder gesund und munter zu dir zurückkehrt!

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