Wie man einen Hund an sein neues Zuhause gewöhnt

Ein neues Familienmitglied zieht bei euch ein – vielleicht sogar ein Hund aus dem Tierheim, dem ihr ein liebevolles Zuhause schenkt? Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Entscheidung!

Mit dem Einzug eures Hundes beginnt ein ganz besonderer Lebensabschnitt für euch und euren neuen Gefährten. Jetzt ist die Zeit gekommen, sich aufeinander einzustellen, Vertrauen zu schaffen und Schritt für Schritt eine starke Bindung aufzubauen. Besonders wenn ihr einem Hund aus dem Tierheim eine zweite Chance gebt, übernehmt ihr auch ein Stück seiner Vergangenheit, die möglicherweise nicht immer leicht war.

Nun liegt es an euch, eurem neuen Begleiter zu zeigen, dass Einsamkeit, Angst und Unsicherheit der Vergangenheit angehören. Mit Geduld und Liebe werdet ihr ihm helfen, sich sicher und geborgen zu fühlen. Hier sind einige wertvolle Tipps, die euch dabei unterstützen können, eurem neuen Hund die Eingewöhnung zu erleichtern.

1. Ruhige Ankunft

  • Langsame Einführung ins neue Zuhause: Wenn ihr euren Hund aus dem Tierheim holt, bringt ihn ohne Eile nach Hause. Achtet darauf, dass das Zuhause ruhig und stressfrei ist, ohne laute Geräusche oder viele Besucher.
  • Einen festen Platz anbieten: Bereitet ihm einen festen Schlafplatz vor, an dem er sich zurückziehen kann. Ein weiches Hundebett oder eine Decke in einem ruhigen Bereich des Hauses gibt ihm ein Gefühl der Sicherheit.

2. Zeit lassen und Geduld haben

  • Ruhe vermitteln: Lasst den Hund in den ersten Tagen sein neues Zuhause in seinem eigenen Tempo erkunden. Überfordert ihn nicht mit zu viel Aufmerksamkeit oder Aktivität.
  • Verstecken oder Zurückhaltung zulassen: Einige Hunde sind anfangs schüchtern oder ängstlich und möchten sich lieber verstecken oder Abstand halten. Gebt ihnen Zeit, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen.

3. Routine etablieren

  • Feste Zeiten für Futter und Spaziergänge: Hunde lieben Routinen, da sie ihnen Sicherheit geben. Füttert ihn zu festen Zeiten und etabliert regelmäßige Gassi-Zeiten, um Vertrauen und Sicherheit zu fördern.
  • Rituale schaffen: Kurze tägliche Rituale wie eine Begrüßung am Morgen oder eine Kuschelzeit abends helfen dem Hund, sich schneller einzuleben und eine Bindung aufzubauen.

4. Positive Verstärkung

  • Belohnung für gutes Verhalten: Nutzt positive Verstärkung, um den Hund an sein neues Zuhause zu gewöhnen. Belohnt ihn mit Leckerlis oder Lob, wenn er sich ruhig verhält, sich an Regeln hält oder Fortschritte macht.
  • Geduld bei Fehlern: Es kann vorkommen, dass der Hund anfangs noch unsicher ist oder kleinere "Unfälle" passieren. Bestraft ihn nicht, sondern zeigt ihm mit positiver Verstärkung, welches Verhalten erwünscht ist.

5. Gemeinsame Zeit für Bindung

  • Spiel und Bewegung: Nehmt euch täglich Zeit, um mit eurem neuen Hund zu spielen und ihn auszulasten. Bewegung ist wichtig, um überschüssige Energie abzubauen und Stress zu reduzieren. Gleichzeitig stärkt gemeinsames Spiel die Bindung.
  • Gemeinsame Spaziergänge: Gassi gehen ist nicht nur Bewegung, sondern auch eine Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen. Lasst ihn in ruhiger Umgebung seine neue Nachbarschaft erkunden, ohne ihn zu überfordern.

6. Schrittweise Einführung in neue Situationen

  • Langsame Einführung in neue Umgebungen: Vermeidet es, euren Hund gleich mit zu vielen neuen Reizen zu konfrontieren. Lasst ihn das neue Zuhause, den Garten und die nähere Umgebung in kleinen Schritten kennenlernen.
  • Fremde Menschen und Tiere vorsichtig vorstellen: Bringt ihn langsam in Kontakt mit anderen Menschen und Tieren. Zu viel Aufregung oder Begegnungen auf einmal könnten ihn überfordern.

7. Sicherheit bieten

  • Klare Regeln und Grenzen: Hunde fühlen sich sicherer, wenn sie klare Regeln haben. Setzt von Anfang an Regeln für das Zusammenleben, wie wo er schlafen darf oder welche Bereiche des Hauses tabu sind. Klare Strukturen helfen ihm, sich zurechtzufinden.
  • Sichere Umgebung schaffen: Stellt sicher, dass euer Zuhause hundesicher ist, indem ihr potenziell gefährliche Gegenstände entfernt, wie zum Beispiel giftige Pflanzen, Medikamente oder Kabel.

8. Tierärztliche Untersuchung

  • Erster Tierarztbesuch: Falls im Tierheim noch nicht geschehen, vereinbart bald nach der Adoption einen Tierarzttermin, um sicherzustellen, dass euer Hund gesund ist und alle notwendigen Impfungen und Behandlungen bekommt. Dieser Besuch ist auch eine Gelegenheit, eventuelle Unsicherheiten zu besprechen.

9. Vertrauen aufbauen

  • Körperliche Nähe zulassen, aber nicht erzwingen: Lasst den Hund selbst entscheiden, wann er bereit ist, Nähe zuzulassen. Setzt ihn nicht unter Druck, wenn er anfangs noch vorsichtig oder ängstlich ist. Mit der Zeit wird er Vertrauen fassen und von sich aus Zuneigung suchen.
  • Geduld und Liebe: Vertrauen braucht Zeit, besonders bei Hunden aus dem Tierheim. Mit Geduld, einer ruhigen Umgebung und viel Zuneigung wird euer Hund nach und nach seine Unsicherheiten ablegen und eine starke Bindung zu euch aufbauen.

10. Erwartungen anpassen

  • Jeder Hund ist anders: Manche Hunde passen sich schnell an, während andere Wochen oder Monate benötigen, um sich wirklich wohlzufühlen. Setzt euch keine starren Zeitpläne und lasst den Hund in seinem eigenen Tempo ankommen.

Mit diesen Schritten könnt ihr eurem Hund aus dem Tierheim den Übergang erleichtern und ihm das Gefühl geben, dass er in seinem neuen Zuhause willkommen und sicher ist. Geduld, eine liebevolle Umgebung und klare Strukturen helfen ihm dabei, Vertrauen zu fassen,  sich dauerhaft in euer Familienleben zu integrieren und vor allem: Sich bei euch wohlzufühlen!

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