Ein Riesenschreck, der Hund ist weg! Ein Albtraum für jeden Hundebesitzer und doch oft viel schneller passiert, als man denkt. Der sonst so gemütliche Beagle-Rüde kann plötzlich dem verlockenden Duft einer läufigen Hündin nicht widerstehen und in Nullkommanix richtig Gas geben, die brave Labradorhündin entdeckt ihre Jagdleidenschaft im Wald als ein aufgeschrecktes Reh euren Weg kreuzt und ist mit ihm zusammen schnell über alle Berge…
Es gibt also viele Gründe, warum Hunde entlaufen. Da hilft es, wenn ihr als Frauchen oder Herrchen wisst, wie ihr vorbeugen und im Notfall am besten reagieren könnt. Der wichtigste Tipp vorweg: Sobald ihr euch überhaupt ein Tier anschafft, solltet ihr es auf jeden Fall vom Tierarzt chippen lassen und es in einem der großen Haustierregister, wie TASSO oder Findefix registrieren. Bei der Registrierung werden der Chip-Nummer die Daten des Tierhalters zugeordnet, sodass ihr bei Verlust eures Lieblings schnell als Besitzer ausfindig gemacht werden könnt. Ausführliche Infos dazu findet ihr hier.
Wenn euer Hund entlaufen ist, könnt ihr mit ein paar gezielten Schritten die Chancen erhöhen, ihn schnell wiederzufinden:
1. Ruhig bleiben und die Umgebung absuchen
- Euch wird heiß und kalt gleichzeitig, der Schreck geht euch durch Mark und Bein. Deshalb, zuallererst: Tief durchatmen und die Gegend in Ruhe absuchen. Ruft nach eurem Hund und bleibt dabei möglichst ruhig, um ihn nicht zu verschrecken. Ist der Hund bei einem Spaziergang entwischt, überlegt in Ruhe, wohin er gelaufen sein könnte. Ist er in der Nähe seines Zuhauses verschwunden, kann es sein, dass einfach schon mal vorausgelaufen ist und vor der Haustür wartet.
- Am besten eine Weile warten, und zwar genau an der Stelle, wo der Hund weggelaufen ist. Manch übereifriger Vierbeiner braucht eine Weile, bis er merkt, dass der Rest des Rudels fehlt. Er wird höchstwahrscheinlich zurückkommen. Eventuell könnt ihr auch ein Kleidungsstück mit eurem Geruch und einige Leckerlis dort platzieren.
- Habt ihr sein Ausbüxen nicht mitbekommen, solltet ihr euren Hund and an Stellen suchen, wo ihr häufig mit ihm Gassi geht und an Orten, wo ihr sonst regelmäßig gemeinsam unterwegs seid.
2. Nachbarn und Passanten fragen
- Fragt Nachbarn und Leute, die in der Nähe unterwegs sind, ob sie euren Hund gesehen haben. Beschreibt, wie er aussieht, und erwähnt Besonderheiten, die auffallen könnten. Mehr Augen und Ohren erhöhen die Chancen, euren Hund schnell zu finden!
- Fragt andere Hundebesitzer in der Nachbarschaft nach läufigen Hündinnen – es kann sein, dass der Ausreißer dort aufgetaucht ist.
3. Tierheime und Tierärzte informieren
- Meldet den Verlust eures Hundes beim Tierheim und den Tierärzten in der Umgebung. Gefundene Hunde werden oft dort abgegeben.
- Manchmal ist das Ordnungsamt oder auch die Polizei zuständig, wenn Hunde gefunden werden. Meldet euren Hund dort als vermisst – man gibt euch Bescheid, sobald ihn jemand entdeckt hat.
- Falls nötig, könnt ihr spezialisierte Tiersuchdienste kontaktieren. Manche bieten sogar Spürhunde oder Drohnen zur Unterstützung an.
5. Social Media und Online-Portale nutzen
- Postet eine Suchanzeige in sozialen Medien und speziell in Gruppen für vermisste Tiere (Facebook, Instagram usw.).
- Nutzt Plattformen wie Tasso, Findefix oder ebay Kleinanzeigen (Rubrik „Verloren & Gefunden“) für eure Suche.
6. Suchplakate aufhängen
- Macht ein Suchplakat mit einem Bild eures Hundes, seinem Namen und eurer Kontaktnummer. Hängt es an belebten Orten auf, wie Supermärkten, Bushaltestellen oder Parks. (Vergesst nicht, die Plakate später wieder abzuhängen, wenn er dann hoffentlich wieder wohlbehalten gefunden ist)
7. Geduldig bleiben und regelmäßig weitersuchen
- Oft verstecken sich Hunde aus Angst und tauchen erst nach ein paar Stunden oder Tagen auf. Geht deshalb immer wieder zur Stelle zurück, wo er verschwunden ist, besonders früh morgens oder spät abends, wenn es ruhig ist.
Je schneller ihr handelt, desto besser sind die Chancen, dass ihr euren Hund unversehrt wiederfindet.
Generell empfehlen wir:
Lasst euren Hund nur in frei laufen, wenn er gut auf euch hört und eine starke Bindung zu euch hat. Kommt der Hund “frisch” aus dem Tierheim, von Vorbesitzern oder ist er ein Pflegehund, seid besser vorsichtig – benutzt hier anfangs eine Schleppleine von mindestens zehn Metern. So hat euer Hund viel Bewegungsfreiheit, bleibt aber unter Kontrolle. Speziell für Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb ist das ideal. Außerdem sollte jeder Hund, der sich frei bewegt, die Grundkommandos für einen zuverlässigen Rückruf beherrschen. So bleiben kritische Situationen weiterhin beherrschbar und ihr könnt euren Spaziergang ganz ohne Anspannung genießen.
Sollte euer Hund noch nicht gechippt und registriert sein, wäre jetzt doch eine gute Gelegenheit, das nachzuholen… ;)