Nein, gut ist das eben nicht. Wer mal bei der Aufnahme einer verwilderten tragenden Katze in deren ängstlichen oder verunsicherten Augen geschaut hat, mitbekommt wie genau dieses Tier innerhalb der nächsten Tage einfach dankbar dafür ist einen trockenen Unterschlupf zu haben, Wasser und Futter direkt vor sich gestellt zu bekommen, gegebenenfalls medizinische Versorgung erhält, der wird ganz schnell feststellen, dass dies schon mal nicht verkehrt sein kann. Wenn man dann in den weiteren Tagen dieser Katze in die Augen schaut, wird man meist schon eine Katze sehen, die einen sogar anblinkert, was so viel bedeutet wie tu du mir nichts, ich tue dir nichts. Diese Katze hat nach Ablauf der Quarantänezeit zwar nochmal kurzfristig etwas Stress, denn der Umzug in einen großen gemütlich eingerichteten Raum muss ja auch erstmal verkraftet werden, aber dieser Stress legt sich sehr schnell und der Komfort wird dankbar angenommen. Die Katze wird innerhalb der nächsten Tage bis Wochen deutlich runder und auch die Hormone der Schwangerschaft sind deutlich spürbar. Die Katze baut unter Umständen sogar auf ihre Art eine Bindung zum betreuenden Menschen auf. Der Tag der Geburt rückt immer näher, die Katze selbst wirkt eventuell etwas unruhig oder auch was nicht selten vorkommt deutlich zutraulicher. Am Tag der Geburt steht das Leben dieser Katze im wahrsten Sinne auf dem Kopf. Im ungünstigen Falle ist dies die erste Geburt einer Katze, die selbst noch fast ein Kind ist und erstmal völlig hilflos ihren betreuenden Menschen anschaut und deren Nähe sucht. Selbst die erfahrene Katze, die eventuell schon viele Geburten hinter sich hat ist in der Regel dankbar für die Anwesenheit eines Ruhe ausstrahlenden Menschen, der gegebenenfalls dieser Katze ruhig zuspricht und eingreift, wenn es erforderlich sein sollte. Ist die Geburt erstmal abgeschlossen nimmt die Katzenmama gerne den trockenen und sauberen angebotenen Liegeplatz an und frisst um wieder etwas zu Kräften zu kommen das direkt bei ihr stehende Futter. In freier Natur läuft einer Katzenmama keine Maus direkt ins Maul und die Liegefläche nach der Geburt ist auch nicht kuschelig und trocken, nur mal so nebenbei erwähnt. Wer mitbekommt wie müde und fertig eine Katze nach einer Geburt ist, der wird auch ganz schnell feststellen können, dass nicht immer alles so glatt läuft wie man hofft und wie schnell es sein kann, dass ein Baby die Milchbar der Mama nicht findet, aus dem " Nest" fällt, mega schnell auskühlt und unter Umständen leider verstirbt, weshalb im Tierheim immer wieder ein Blick auf die Mama mit ihren Babys geworfen und gegebenenfalls eingegriffen wird, das Sorgenkind gewärmt mit Aufzuchtsmilch versorgt und dann wieder liebevoll der Mama untergeschoben wird. Wer den Blick unendlicher Dankbarkeit und voller Vertrauen einer solchen Mama sieht, der weiß dass sich der Kampf um jedes einzelne Katzenbaby lohnt und dass die Mama garantiert nicht ihrer Freiheit nachtrauert. Je größer die Babys werden, desto lieber zieht sich die Mama auch mal an ein ruhiges Plätzchen ohne ihre Babys zurück und lässt die betreuende Person mal machen. Glaubt mir, manchmal hat man fast den Eindruck die Mama wartet förmlich darauf ihre Babys mal für einen Moment abgeben zu dürfen in dem Wissen um die Kleinen wird sich schon gut gekümmert. Leider kann es passieren, dass ein Katzenkind im Laufe der ersten Wochen "kippt" und doch noch verstirbt. Das ist für alle Beteiligten nicht schön und auch die ein oder andere Katzenmama trauert auf ihre Weise. Wahrscheinlich wird jetzt so mancher denken, dass dies doch völlig verständlich ist, aber hat genau dieser sich auch mal überlegt, ab wann diese Katze eigentlich Mama war? Sie war es nicht ab dem Moment der Geburt, sondern schon lange vorher als all die durch die Trächtigkeit hervor gerufenen Hormone durch ihren Körper strömten und sie Tag für Tag der Geburt näher rückte. Wer der Meinung ist eine verwilderte tragende Katze sollte einfach kastriert und wieder zurück an den Herkunftsort gebracht werden, der sollte sich das alles mal durch den Kopf gehen lassen und wenn das nicht reicht auch mal in einem Tierheim die Kittenstation betreten.
Geschrieben von einem Menschen, der schon seit vielen Jahren immer wieder verwilderte Mutterkatzen betreuen darf und glücklich über jedes Kätzchen ist, was nicht in freier Natur geboren oder vorher durch Kastration einer bereits tragenden Katze umgebracht wurde .
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